Grundlegende Informationen über die Haltung von Phelsumen möchte ich hier Erklären um Anfängern und Interessierten ein paar Fakten und Aspekte aufzuzeigen.
Ausmaße
Bei Phelsumen sprechen wir von Baumbewohnern. Heißt diese leben in den Blättern und an den Ästen in Wäldern. Dafür ist ein Hochterrarium sinnvoll. Die genauen Maße kann man anhand der Körper Rumpf Länge ermitteln. Hierbei handelt es sich aber lediglich um die Mindestmaße, welche nicht unterschritten werden dürfen. Ich habe die Erfahrung gemacht, das sich die Geckos wohler fühlen, wenn man ihnen deutlich mehr Platz zur Verfügung stellt. Das oben gezeigte Terrarium wird von einem Pärchen Phelsuma malamakibo bewohnt. Dieses ist ca. 2,5 mal so groß wie das Mindestmaß. Es ist eine wahre Freude die Tiere darin zu beobachten. Mehr ist in diesem Fall also eine super Sache. Zur Belüftung ist eine Doppelbelüftung notwendig. Die Belüftung im Deckel sollte deutlich größer sein, als bei Standard Terrarien. Durch Glas kann unter anderem kein UV, ebenso sind sie Frischluft liebend.
Gestaltung
Ich orientiere mich immer so gut es geht an der Umgebung in welcher sie heimisch sind. Im Habitat, der oben erwähnten Art gibt es neben Bäumen auch Felsen. So hat es sich mir erschlossen beides anzubieten. Bei den Klettermöglichkeiten nicht sparen, und viele echte Pflanzen verwenden. Wenn jetzt der Gedanke aufkommt, wenn ich so viele Verstecke anbiete, dann sehe ich die Geckos ja nie.Ganz im Gegenteil. Durch die Möglichkeit, bei einer vermeintlichen Gefahr (Mensch) ist es schnell möglich sich zu verstecken, so fühlen sie sich auch an exponierteren stellen sicher und hüpfen auch gern von Ast zu Ast.
Pflanzen
Bei den Pflanzen setze ich auf echte Pflanzen. Diese gibt es im Baumarkt oder im Gartencenter. Dem Geschmack sind fast keine Grenzen gesetzt. Allerdings gib es ein paar Highlights, welche eigentlich immer funktionieren und sehr beliebt bei den Bewohnern sind. Da wären Sansevieria "Bogenhanf" diese meist längliche Pflanze ist glatt und bietet in einer Gruppe gepflanzt super Verstecke und Schlafplätze. Epipremnum aureum "Efeutute" ist nicht nur im Wohnzimmer eine beliebte Pflanze, auch im Phelsuma Terrarium findet man diese eigentlich so ziemlich bei jedem Halter. Diese rankt durch das Terrarium und ist sehr einfach. Außerdem hat man jederzeit die Möglichkeit die Pflanze zurück zu schneiden und ggf. Ableger für Freunde oder das Wohnzimmer zu machen. Natürlich gehen auch einige speziellere Pflanzen, aber da kommt es auf die Art der Phelsuma an, welche im Terrarium gepflegt werden und ob man beiden gerecht wird, wobei das Tier immer Priorität haben sollte.
Technik
- LICHT
Bei der Technik darf man eines nicht unterschätzen. Durch die Tagaktivität, ist Licht und damit einhergehend UV ein wichtiges Thema. Es sollte mindestens ein Sonnenplatz, besser zwei mit HQI Leuchtmitteln zur Verfügung gestellt werden. Hierbei gilt zu beachten, das diese UV abgebenden Leuchtmittel im richtigen Abstand und außerhalb des Terrariums anzubringen sind. Die Abgabe des UV Anteiles nimmt im laufe des Alters ab. So sollte man entweder in gewissen Abständen mit einem Solarmeter nachmessen, ob die Werte noch stimmen, oder spätestens nach Herstellerangaben diese wechseln. Was etwas verwirrend ist, das Leuchtmittel leuchtet immer noch in gewohnter Helligkeit, aber gibt kein UV mehr ab. Als Grundbeleuchtung bieten sich Leuchtstoffröhren mit Tageslicht Spektrum und ca. 6% UV Anteil an. Ebenso haben sich hochwertige LED Lampen als besonders geeignet erwiesen. Dabei ist umbedingt auf das abgegebene Lichtspektrum zu achten. Für uns mag das Licht weiß aussehen, aber die Farbwiedergabe bei Reptilien ist eine andere. Die billige Lampe mag daher hell und weiß erscheinen, aber das täuscht. Zur Beleuchtungszeit sei gesagt, das diese ab ca. März bis Ende August bei ca. 13/14h liegen sollte und ab dann über den Winter auf ca. 12h herabgesetzt werden sollte.
- BEREGNUNG
Mindestens einmal am Tag sollte das Terrarium im inneren besprüht werden. Hierzu bietet sich Destilliertes- oder Umkehrosmosewasser an. Dadurch werden Kalkablagerungen vermieden und das Terrarium bleibt länger schön. Ebenso ist es möglich eine Beregnungsanlage zu installieren, welche mit einem Timer automatisch beregnet.
Beim Futter stehen hauptsächlich lebende Insekten auf dem Speiseplan zum Beispiel (Schaben, Grillen, Ofenfische, Asseln) diese erhält man im Zoofachgeschäft oder in diversen Online Shops. Die Insekten kommen in kleinen Heimchendosen und haben oft tagelang keine Flüssigkeit aufgenommen. Um das Futter aufzuwerten setzt man diese in einen neuen größeren Behälter und gibt frisches Gemüse und oder Obst. Karotte und Apfel sind da so die Klassiker. Das ganze nennt man Gutloading, dies kommt aus dem Amerikanischen. Gut = Darm und loading = laden, es beschreibt die Anreicherung der Innereien und somit dem Futter mit Nährstoffen und Vitaminen. Einmal wöchentlich sollte man ein Vitamin/Calcium Suppliment durch Bestäubung der Futtertiere verabreichen. In der Natur gehen die Geckos auch gerne an Obst und Nektar. Hier ist zu beachten dies mehr als Süßigkeit zu sehen. Durch den hohen Energiegehalt können bei zu häufiger Gabe die Geckos verfetten.
Bei der Temperatur ist Fachliteratur von Vorteil, dort findet man meist viel Hintergrundwissen über das natürliche Habitat. Grundsätzlich kann man aber sagen das man mit ca. 28 Grad im oberen Bereich des Terrariums und nach unten abfallend sehr gut fährt. Bitte verwendet dafür aber keine Heizmatten oder ähnliches. Phelsuma verbindet wärme mit Licht. Daher ist ein Sonnenplatz unabdinglich. Dort darf die Temperatur auch gerne auf bis zu 34 Grad Celsius ansteigen. Zum messen hat sich hierzu ein Laserthermometer bewährt. Im Winter kann es je nach Art einen größeren Abfall der Temperatur geben, im allgemeinen wird etwaiges auch durch Reduzierung der Beleuchtungszeit reguliert.